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Kontrolle durch Vernetzung: Digitaler Kolonialismus, Infrastruktur und globale Machtverhältnisse

Unser Jahresthema dieses Jahr lautet „Gerechtigkeit durch Teilhabe“. Wir freuen uns daher sehr, euch zu unserer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Digitaler Kolonialismus“ am 09. Juli um 18.30 Uhr im PUBLIX in Berlin-Neukölln einzuladen.
Kontrolle durch Vernetzung Digitaler Kolonialismus, Infrastruktur und globale Machtverhältnisse 9. Juli 2025, 18:30 Uhr, Publix Berlin Boniface Mabanza, Esther Mwema, Ingo Dachwitz, Quincey Stumptner

wann

Datum:
9. Juli
Zeit:
18:30 - 21:30
Eintritt:
Free
wo
Publix
Hermannstraße 90
Berlin-Neukölln, 12051 Germany
Veranstaltungsort-Website anzeigen

veranstalter

D64

Die Anmeldung befindet sich am Ende des Textes / The registration form can be found at the end of the text.

Deutsch

+++ for the english version, please scroll down +++

Unser Jahresthema dieses Jahr lautet „Gerechtigkeit durch Teilhabe“. Dieses Thema wollen wir nicht nur mit Blick auf Deutschland, sondern auch international beleuchten. Wir freuen uns daher sehr, euch zu unserer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Digitaler Kolonialismus“ am 09. Juli um 18.30 Uhr im PUBLIX in Berlin-Neukölln einzuladen. Mit dabei werden sein:

  • Boniface Mabanza – Experte für Handelspolitik, Globalisierung und EU-Afrika-Beziehungen bei der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika
  • Esther Mwema – Künstlerin und Expertin für digitale Ungerechtigkeiten (digital zugeschaltet, Input auf Englisch)
  • Ingo Dachwitz – Journalist und Digitalexperte, Co-Autor des Buchs „Digitaler Kolonialismus: Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen“
  • Marlene Straub – D64-Vorstandsmitglied und Expertin für internationale Digitalpolitik und Internet Governance
  • Quincey Stumptner – Experte für intersektionale und dekoloniale Digitalpolitik

Über die Veranstaltung

Digitale Technologien prägen zunehmend unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Doch wer kontrolliert die zugrunde liegenden Infrastrukturen, und welche Auswirkungen hat das auf globale Machtverhältnisse?​ Während Tech-Konzerne sich schon seit Jahren ein Wettrennen liefern, wer die „next Billion“ / die nächste Milliarde Menschen ans Internet anschließen und als Nutzer:innen gewinnen kann, umwerben auch China und die EU den Globalen Süden mit vermeintlich geschenkter Infrastruktur. Gleichzeitig warnen Kritiker:innen vor Infrastrukturprojekten als Werkzeugen des digitalen Kolonialismus.

In dieser Diskussionsrunde beleuchten unsere Gäste das Phänomen des digitalen Kolonialismus und die Rolle großer Technologiekonzerne und staatlicher Akteure bei der Gestaltung digitaler Infrastrukturen im globalen Süden. Dabei werfen sie einen kritischen Blick auf Initiativen wie Metas und Googles Unterseekabel, Chinas Digitale Seidenstraße und das EU-Projekt Global Gateway.​

Und sie fragen, wie gerechtere Infrastrukturmodelle aussehen können, die auf Transparenz und Teilhabe statt auf Abhängigkeit und Machtausbau setzen​.​ Die Veranstaltung bietet Raum für Austausch und Diskussion über Wege zu einer inklusiveren digitalen Zukunft.​

Zu Beginn wird es einen digitalen Input von Esther Mwema auf Englisch geben, die Podiumsdiskussion danach wird auf Deutsch stattfinden. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit zum Netzwerken uns Austausch bei Drinks.

Über die Speaker:innen

Esther Mwema ist eine preisgekrönte Künstlerin und Expertin für digitale Ungleichheiten aus Sambia, die sich mit Fragen der Internet-Governance, Internet-Infrastruktur und Internet-Freiheit beschäftigt. Esthers Praxis verbindet Kunst und technische Innovation und hinterfragt verborgene Machtsysteme in der digitalen Gesellschaft – von Glasfaserkabeln über digitalen Kolonialismus bis hin zur Ungleichheit der Geschlechter. Esther engagiert sich seit über 10 Jahren für soziale Projekte durch ihre gemeinnützigen Organisationen Digital Grassroots und Safety First for Girls (SAFIGI) Foundation; Esther hat auch umfangreiche Arbeit innerhalb des UN-Systems geleistet. Esther ist eine führende Vertreterin von Open Internet for Democracy, die afrikanische feministische und dekoloniale Methoden in die Praxis umsetzt.

Ingo Dachwitz ist Kommunikationswissenschaftler, Journalist und Autor. Seit 2016 ist er Redakteur bei netzpolitik.org, für seine Arbeit wurde er unter anderem mit dem Alternativen Medienpreis und zwei Grimme Online Awards ausgezeichnet. Im Februar 2025 veröffentlichte er gemeinsam mit Sven Hilbig das Buch „Digitaler Kolonialismus: Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen“.

Marlene Straub ist Referentin im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung mit Fokus auf internationale Digitalpolitik. Sie ist seit 2021 bei D64 aktiv, engagierte sich als Koordinatorin der AG Plattformen und in der klassischen Internet Governance. Mit einem interdisziplinären akademischen Hintergrund, der einen MSc in Social Science of the Internet von der Universität Oxford und einen LLM von der Universität Edinburgh in Internet Law kombiniert, bringt sie fundierte Expertise in digitalpolitischen Fragen ein. In ihrer beruflichen Laufbahn hat sie sich für digitale Grundrechte eingesetzt, unter anderem im Europäischen Parlament, bei CENTR in Brüssel und als Redakteurin des Verfassungsblogs. Marlene ist seit 2024 Vorstandsmitglied von D64.

Quincey Stumptner ist ein unabhängiger Facilitator, Moderator und Forscher, der sich der Förderung inklusiver (digitaler) Ökosysteme widmet. Seine Forschung untersucht die Anwendung dekolonialen Denkens auf Technologie, während seine Moderationsarbeit wertorientierte Zukunftsansätze und dekoloniale Perspektiven einsetzt, um sinnvolle Dialogräume zu kultivieren.

Quincey war früher mit dem SUPERRR Lab verbunden, arbeitet jetzt aber unabhängig an Projekten an der Schnittstelle von digitaler Gerechtigkeit, dekolonialer digitaler Zukunft und integrativen Tech-Ökosystemen. Er hat Workshops zu diesen Themen entwickelt und geleitet und dabei eine Brücke zwischen kritischer Theorie und partizipativer Praxis geschlagen

English

Our theme this year is “Justice through participation”. We want to shed light on this topic not only with regard to Germany, but also internationally. We are therefore very pleased to invite you to our public event on the topic of “Digital Colonialism” on July 9 at 6:30 pm at PUBLIX in Berlin-Neukölln. We will be joined by:

  • Boniface Mabanza  – expert on trade policy, globalization and EU-Africa relations at the Church Office for Southern Africa
  • Esther Mwema – artist and expert on digital injustices (joins digitally, input in English)
  • Ingo Dachwitz – journalist and digital expert, co-author of the book “Digitaler Kolonialismus: Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen”
  • Marlene Straub – D64 board member and expert on international digital policy and internet governance
  • Quincey Stumptner – expert for intersectional and decolonial digital politics

About the event

Digital technologies are increasingly shaping our society and economy. But who controls the underlying infrastructures and what impact does this have on global power relations? While tech companies have been racing for years to see who can connect the next billion people to the internet and win them over as users, China and the EU are also courting the Global South with supposedly donated infrastructure. At the same time, critics warn against infrastructure projects as tools of digital colonialism.

In this panel discussion, our guests explore the phenomenon of digital colonialism and the role of large technology companies and state actors in shaping digital infrastructure in the Global South. They take a critical look at initiatives such as Metas and Google’s undersea cable, China’s Digital Silk Road and the EU’s Global Gateway project.

They will also ask what fairer infrastructure models could look like that focus on transparency and participation rather than dependency and the expansion of power. The event will provide a space for exchange and discussion on ways to achieve a more inclusive digital future.

There will be a digital input by Esther Mwema in English at the beginning, followed by a panel discussion in German. Afterward, there will be an opportunity to network and exchange ideas over drinks.

About the speakers

Esther Mwema is Award-winning artist and digital inequalities expert from Zambia, working on issues around Internet governance, Internet infrastructure and Internet freedom. Esther’s practice intersects art and tech-innovation, interrogating hidden systems of power in digital society ranging from fiber optic cables, digital colonialism, to gender inequality. Esther has over 10 years commitment to social impact at the grassroots via her non-profits Digital Grassroots and Safety First for Girls (SAFIGI) Foundation; Esther has also done extensive work within the UN system. Esther is an Open Internet for Democracy leader who centers African feminist and decolonial methodologies in practice.

Ingo Dachwitz is a communication scientist, journalist, and author. Since 2016, he has been an editor at netzpolitik.org. His work has earned him several awards, including the Alternative Media Prize and two Grimme Online Awards. In February 2025, he published the book Digital Colonialism: How Tech Corporations and Global Powers Are Dividing Up the World together with Sven Hilbig.

Marlene Straub is a senior policy advisor at the Federal Ministry for Digital and State Modernization with a focus on international digital policy. She has been active at D64 since 2021, serving as coordinator of the Platforms Working Group and in traditional internet governance. With an interdisciplinary academic background combining an MSc in Social Science of the Internet from the University of Oxford and an LLM from the University of Edinburgh in Internet Law, she brings in-depth expertise in digital policy issues. In her professional career, she has campaigned for digital fundamental rights, including in the European Parliament, at CENTR in Brussels and as editor of the Verfassungsblog. Marlene has been a board member of D64 since 2024.

Quincey Stumptner is an independent facilitator, moderator, and researcher dedicated to fostering inclusive (digital) ecosystems. His research explores the application of decolonial thinking to technology, while his facilitation work employs value-led futuring approaches and decolonial perspectives to cultivate meaningful dialogue spaces.

Previously associated with SUPERRR Lab, Quincey now operates independently, working on projects at the intersection of digital justice, decolonial digital futures, and inclusive tech ecosystems. He has designed and led workshops on these themes, bridging critical theory with participatory practice.

Anmeldung / Registration

Bitte beachtet, dass wir im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit Fotos und Videos von der Veranstaltung machen und diese in unseren Online-Kanälen veröffentlichen. Wir freuen uns auf eure Teilnahme und einen inspirierenden Abend! Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch besteht kein Anspruch auf einen Platz. Es handelt sich um die Anmeldung in einem Anmeldepool.

30 Teilnehmer
10 verbleibend
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