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Resümee D64diskutiert: Digitale Souveränität durch Innovation – Startups in Europa

Am Gründonnerstag ging “D64diskutiert” in die nächste Runde. Thema dieses Mal: “Digitale Souveränität durch Innovation – Startups in Europa”. Begrüßen durften wir zum einen Saskia Esken, SPD-Vorsitzende und langjährige Digital-Politikerin, und Janina Mütze, Gründerin und CEO von...

Am Gründonnerstag ging “D64diskutiert” in die nächste Runde. Thema dieses Mal: “Digitale Souveränität durch Innovation – Startups in Europa”. Begrüßen durften wir zum einen Saskia Esken, SPD-Vorsitzende und langjährige Digital-Politikerin, und Janina Mütze, Gründerin und CEO von Civey, einem Startup, das die Meinungsforschung revolutioniert.

DIE DISKUSSION ZUM NACHSCHAUEN GIBT ES HIER

Konrad Krämer führte in die Thematik ein und stellte die Teilnehmer:innen kurz vor. Diese konnten sich dann auch selbst noch einmal vorstellen.

Der erste Aufschlag erfolgte von Malte Behrmann (Co-Vorsitzender der AG Startups), konkret ging es um derzeitige Monopole digitaler Konzerne wie Google und Facebook. Dabei war die Ausgangsüberlegung, dass derlei Monopole nicht für die Ewigkeit bestimmt seien. Immerhin seien sie selbst noch vor einigen Jahren als Startups gestartet. Saskia Esken stellte hier heraus, dass diese Monopolisten zwar die Handlungsfähigkeit des Staates bedrohten, aber in ihrem Wachstum auch an Schnelligkeit in der Marktanpassung eingebüßt hätten. Startups im Gegensatz dazu verfügten noch über diese Anpassungsfähigkeit.

Gründerin Janina Mütze berichtete, dass sie nie geplant hatte, Unternehmerin zu werden und bemerkte anschließend, wie wichtig die Ausbildung in Fragen des unternehmerischen Denkens sei. Saskia nahm den Punkt der digitalen Bildung sofort auf. Letzten Endes gehe es um die Individuen. Diese müssen verstehen, wie das Netz funktioniere. Nutzer:innen müssen sich über ihre digitalen Rechten bewusst werden, digitales Home-Schooling reiche hier nicht aus. Schüler:innen müssen beigebracht werden, sich Skills selber beibringen zu können. Dass diese digitale Bildung im Berufsleben existenziell ist, bestätigte Janina aus ihrem Alltag. Malte Behrmann meinte dazu, dass sich Bildungskonzepte von der Anwendungskompetenz zur Gestaltungskompetenz weiterentwickeln müssten.

Anschließend kam Malte wieder zur Ursprungsfrage zurück. Wie kann in Deutschland wieder mehr Zukunftsoptimismus geschaffen werden? Saskia rief insoweit zu “mehr Mut” auf. Die Verantwortung des Staates bestehe überdies auch als Kunde und Auftraggeber. Hier könne der Staat die Wertschöpfung zurück in das Land der Ideen holen. Ergänzt wurde hier von Janina, dass der Staat die Aufgabe habe Rahmenbedingungen zu setzen und der Bevölkerung die Angst vor dem digitalen Raum zu nehmen.

Malte machte anschließend auf gewisse Problematiken innerhalb Europas aufmerksam. Viele Startups wie Mojang Studios (mit dem Spiel Minecraft) oder Skype werden in Europa gegründet und wandern anschließend ins EU-Ausland ab. Von Janina wurde hier vor allem die Problematik der Scaleups benannt: Unternehmen, die sich über die DACH-Region hinaus entwickeln wollen, würden für diesen Schritt der Internationalisierung noch einmal deutlich mehr Kapital benötigen. Bei Civey hätten Sie diese Erfahrungen auch gemacht. Es sei schwierig dieses Kapital in Europa zu mobilisieren. Hier seien Chancen auf Geld aus dem Ausland oft deutlich größer. Bei dieser Gelegenheit hob Saskia die Attraktivität des deutschen Marktes hervor. Gleichzeitig mahnte die SPD-Vorsitzende mehr Mittel bereitzustellen, um zu verhindern, dass erfolgreiche Firmen ins Ausland übersiedeln müssen, um ausreichend Kapital zu mobilisieren. Widersprochen wurde Saskia hier von Janina. Ihr zufolge ist der Staat kein besserer Einkäufer als Investmentfonds oder Unternehmen. Eine gewisse Infrastruktur in den Händen der Unternehmen zu lassen sei sinnvoll.

Zum Ende wurde es nochmal hitzig, Konrad bot Janina die Chance Kritik an der SPD zu üben. Gerade die Vermittlung von Angst vor der Zukunft aus der SPD habe sie oft enttäuscht, erwiderte die Gründerin. Zukunftsoptimismus sei zentral und eine Digitalisierung sei alternativlos. “Bin ich bei!”, erwiderte Saskia: “Wir müssen entscheiden, welche Zukunft kommt! Hier haben wir die Wahl und können uns entscheiden. Hier muss eine Grundlage an sozialer Sicherheit geschaffen werden.”

Wir bedanken uns herzlichst für die spannende Debatte! Danke an Janina und Saskia und unser Moderationsduo aus der AG Startup-Förderung Malte und Konrad.

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D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt

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